In ländlicher Idylle diskutieren ein Filmregisseur, ein Drehbuchautor und ein Schauspieler den gemeinsamen Film, der entstehen soll. Sie können sich nicht einigen, was für ein Film es werden soll, sind sich aber einig, dass es kein Trümmerfilm, kein Heimatfilm, kein Anti-Nazi-Film und kein Fraternisierungsfilm werden soll. Die Diskussion verstummt, als ein Paar auftaucht, das der Drehbuchautor seit langer Zeit kennt: Flemming und Martin Delius. Die Geschichte der beiden beginnt im Krieg.
Christine kommt kurz vor Kriegsende als Hausgehilfin in die Berliner Villa von Martin Delius, der zusammen mit seiner ehemaligen Freundin Angelika ein Antiquitätengeschäft führt. Martin und Christine verlieben sich, stoßen aber auf die Ablehnung Angelikas und seiner Schwester, die diese Verbindung für nicht standesgemäß halten. Christine, die über die Unentschlossenheit Martins enttäuscht ist, kehrt in ihre Heimat zurück. Martin wird zum Volkssturm eingezogen, die Villa ausgebombt und geplündert. Nach Kriegsende besucht Martin Christine auf dem elterlichen Bauernhof, wo Angelika für ihn einen Koffer hat deponieren lassen. Er bleibt ein paar Wochen auf dem Hof und bittet dann Christines Vater um die Hand seiner Tochter. Dieser lehnt ab, weil er will, dass seine Tochter einen wohlhabenden Bauern heiratet – die Vorzeichen haben sich verdreht.
Martin geht daraufhin nach Hannover und arbeitet zunächst mit Angelika in einem Antiquitätengeschäft. Doch kommt ihm dies bald so nutzlos vor, dass er eine Möbeltischlerei eröffnet, um die Grundbedürfnisse der Menschen zu erfüllen. Als er Christine in ihrer Heimat besuchen will, ist sie gerade zu ihm nach Hannover unterwegs. Sie treffen sich an der Schiffsanlegestelle. Der Film endet mit der Hochzeitsreise zwischen Helene und Jochen, dem Bruder Christines. Der Zuschauer kann sich ausmalen, dass nun auch der Hochzeitsreise zwischen Christine und Martin nichts mehr im Wege steht. Darsteller: Hans Söhnker, Hildegard Knef, Irene von Meyendorff, Willy Fritsch, Fritz Odemar, Peter Hamel, Erich Ponto, Carsta Löck, Annemarie Holtz, Margarete Haagen. BRD 1948. Falk Schwarz schrieb über den Film: “Ein Film ohne Titel ist ein Wagnis. Helmut Käutner hat sich getraut, Rudolf Jugert hat sein Drehbuch verfilmt. Es geht pointenreich und rasch zur Sache. Drei Männer (unter ihnen Willy Fritsch) denken sich einen neuen Film aus. Eine Komödie soll es werden, „die mit beiden Beinen auf der Erde steht“. Einwand: „Das kann nur banal oder zynisch werden vor dem düsteren Hintergrund der Zeit“. Fritsch: „Also ‚Das Veilchen von Klamottenburg’ oder ‚Vom Schwarzen Meer zum schwarzen Markt’“. Überlegung: „Soll es ein Anti-Nazi Film werden? Na, das wäre ja einfach taktlos“. Man merkt schon: Käutner kam vom Kabarett. Anklänge an „Der Apfel ist ab“. Dann erzählt der Film eine Geschichte, die im Februar und März 1945 beginnt. Ein junges Mädchen vom Lande (Hildegard Knef) kommt bei Herrschaften in Berlin in Stellung. Der Hausherr (Hans Söhnker) verliebt sich in sie. Doch nun bricht alles zusammen, die Wohnung ist zerstört, sie werden auseinandergerissen und finden sich dann nach dem Krieg wieder. Aus dem Hausmädchen ist eine selbstbewusste junge Dame geworden. Da trickst der Film. Denn obwohl die Knef ihre Rolle als Hausmädchen vom Lande, das immer die falschen Teller auflegt und die kostbare Holzfigur eines Heiligen mit der Bürste abschrubbt, ganz hübsch spielt – sie ist es einfach nicht. Kameramann Igor Oberberg legt ausserdem „Star“licht auf ihr Gesicht – nur die Augenpartie wird hervorgehoben und da ist die Knef eher eine kesse Schönheit als ein einfaches Mädchen. Doch der Film hat Tempo und Zeitkolorit: er zeigt die ganze Misere des Krieges, das abenteuerliche Überleben nach der Befreiung. So recht wirkt die Liebesgeschichte nicht, weil dem Drehbuch Pointe und Witz wichtiger sind. Dennoch: ein geschickter früher Käutner und ein erstaunlicher Zeitspiegel. Unbedingt wieder auflegen!”