Sebastian Koch: “Kloster Eberbach im Nationalsozialismus”.

Was sagt es über Kloster Eberbach aus, wenn über einem Abt aus dem endenden 16. Jahrhundert mehr bekannt ist als über die Geschichte Eberbachs und seiner zentralen Personen in den Jahren des Nationalsozialismus? Sind die Jahre zwischen 1933 und 1945 eine Zeit zum Vergessen? In dem Sinne, dass in Kloster Eberbach in dieser Zeit nichts geschehen wäre, das erforscht und festgehalten werden müsste? Oder wollte man es nach 1945 nicht mehr so genau wissen, wie sich Eberbach dem Nationalsozialismus gestellt hatte?
Kloster Eberbach, heute von der gemeinnützigen Stiftung Kloster Eberbach unterhalten, hat nun die Auseinandersetzung auch mit diesem Teil seiner Geschichte gesucht. Ergebnis ist das vorliegende Buch. Es fragt nach der Rolle Eberbachs u. a. bei der Arisierung des Weinhandels, dem Einsatz von Kriegsgefangenen in den Weinbergen und den Aktivitäten des Widerstandes. Nicht jede Erkenntnis fügt sich dabei reibungslos in unser geläufiges Bild von der NS-Zeit.

»Welche möglicherweise auch unangenehmen Wahrheiten dabei zutage treten werden, dürfte einer der spannendsten Teile der Forschungsarbeit sein. Schließlich liegt nicht nur die Geschichte des Kloster Eberbachs in der Zeit des Nationalsozialismus weitgehend im Dunkel, sondern auch die des gesamten Rheingaus und seiner Weinbauwirtschaft.«
(Ankündigung von Peter Hanack, in: Frankfurter Rundschau)

»Ein Werk, das ›20 bis 30 Jahre zu spät kommt‹, gibt Stiftungsvorstand Martin Blach zu. Historiker Koch dagegen sieht sein Werk mehr vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen und der jüngsten Wahlen in Deutschland: ›Es kommt genau zur richtigen Zeit.‹«
(Oliver Bock, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

»War die Klosterdomäne mit ihrem langjährigen Leiter Rudolf Gareis ein Hort der Nationalsozialisten? Keineswegs, urteilt der Historiker Sebastian Koch. Er hat die Geschichte des Klosters in der Zeit von 1933 bis 1945 im Auftrag der Stiftung Kloster Eberbach umfassend untersucht.«
(Pitt von Bebenburg, in: Frankfurter Rundschau)

»Sebastian Koch hat die Ergebnisse seiner Forschung in einem Buch zusammengefasst und in zehn Kapitel aufgeteilt, in denen es zwar immer das ehemalige Zisterzienser-Kloster geht, aber auch um die historische Herleitung der Themen und das wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Umfeld.«
(Der Sonntag, katholische Kirchenzeitung)

1. Aufl. 2019
320 S., 17,5 x 24,7 cm, geb. Großoktav
29,90 €

ISBN 9783955582692