Jenny Jugo, Hans Söhnker, Albrecht Schoenhals: “Nanette”

Ein mondäner Bühnenautor will unters Volk gehen. Als angeblich unbedeutender Dachkammer-Schreiberling lernt er eine nette Pariserin kennen, die von einem bulligen Großmarktarbeiter beschützt und umschwärmt wird. Sie spielt Muse für den hochnäsigen Schriftsteller und kann ihn mit Temperament, entwaffnender Ehrlichkeit und Natürlichkeit zum liebesfähigen Partner umkrempeln. Unterhaltsame Liebeskomödie, in der Jenny Jugo alle Register ihres kratzbürstigen Charmes zieht.

Deutschland 1939 | 97 Minuten  Regie: Erich Engel

Illustrierter Film-Kurier (Zustand: altersgemäß), incl. einer signierten Porträtpostkarte von Hans Söhnker.  Euro 85.-.

Die Filme der NS-Zeit müssen im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption gesehen werden. Dies kann nicht ohne den Hinweis darauf geschehen, dass die Produktion, Distribution und Rezeption von Filmen und anderen Kulturprodukten zu jeder Zeit und an jedem Ort durch die jeweiligen politischen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen mitbestimmt und geformt werden. Die Notwendigkeit, die Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus  in besonderer Form zu kennzeichnen, erklärt sich nicht nur aus den beispiellosen Folgen des NS-Staats, der zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust geführt hat. Vielmehr unterlag die Filmproduktion während der nationalsozialistischen Diktatur einer zunehmend schärferen politischen Kontrolle bzw. wurde gezielt als Propagandainstrument benutzt. DFF.