Frank Capra: “Arsen und Spitzenhäubchen”.

Familie ist die Hölle. Provinz ist die Hölle. Joseph Kesselrings Arsen und Spitzenhäubchen handelt von einer Familie in der Provinz.
Zur Personage gehören u.a. die beiden reizenden alten Damen Abby und Martha Brewster, ihr seelisch leicht desorientierter Neffe Teddy, der frustrierte Theaterkritiker Mortimer, zwei Berufsmörder, ein spätes Mädchen, ein Dorfpfarrer und alle sind sie irgendwie miteinander verwandt oder verschwägert.
Die Handlung dieses Klassikers des Schwarzen Humors besteht im Wesentlichen darin, dass eine Menge Leute versucht, eine Menge Leichen durch ein Haus zu manövrieren, ohne es einander merken zu lassen.
Das Arsen macht dem Zuschauer dabei keine Angst, es sind die Spitzenhäubchen, die ihn amüsiert das Fürchten lehren. Denn das Gruselige sind nicht die Mordtaten, sondern die entsetzliche Normalität und Biederkeit der Täter(innen), der Horror der kleinbürgerlichen Überschaubarkeit und dessen, was dahinter lauert.
Nichts kann angsteinflößender sein als ein gepflegter Vorgarten. Nichts verbirgt mehr als eine reinliche Fassade. Und nichts ist komischer als eine klassische Komödie mit allem, was dazugehört:
Leichen im Keller, Leichen in der Truhe, viele offene und verschlossene Türen und Bodenklappen. Treppen, Stiegen und Winkel.  Frank Capras Verfilmung von 1944 mit Cary Grant als Mortimer Brewster ist ein Kultfilm des schwarzen Humors.