8. November 2025 – Dr. Ulrich Herrmann: “Mir Ourewäller”. Benefizlesung für “ECHOhilft”.

Datum/Zeit
Tag(e) - 08.11.2025
19:30 - 21:00

Veranstaltungsort
Rentmeisterei

Kategorien


Dr. med. Ulrich Herrmann wurde 1946 in Erbach/Odenwald als Sohn einer Einheimischen sowie eines Badeners geboren und mit Mümlingwasser getauft. Später ist er in Höchst, Sandbach und Bad König aufgewachsen und kennt sich damit im Kerngebiet des Odenwaldes schon mal kraft seiner Herkunft gut aus. Nach Abitur und Freiwilligenzeit bei der Bundeswehr studierte er Humanmedizin in Frankfurt/Main. Er arbeitete dort am Nordwestkrankenhaus sowie dem Dreieichkrankenhaus/Langen klinisch und ließ sich 1980 in Bad König nieder. Hier praktizierte er dreißig Jahre lang selbständig als Facharzt für Innere Medizin, Haus- und Badearzt. Er ist mit einer Michelstädterin verheiratet und Vater dreier Söhne.

Herrmann bezeichnet sich als bekennenden Odenwälder. Er hat jeden Zipfel seiner Heimat durchquert, dabei sechzehn Foto-Bildbände angelegt und ergänzt fortlaufend sein privates Odenwälder Dialekt-, Sprüche- und Anekdotenlexikon. Er war bzw. ist in vielen Organisationen ehrenamtlich tätig, u.a. als Kreisverbandsarzt des DRK, Behindertensportarzt, Vorstandsmitglied des Sportvereins TSG Bad König, Stadtverordneter und Flüchtlingshelfer.

Als Autor für die Rubrik „Kopfnote“ im Odenwälder Echo agiert er seit 2001. Seitdem berichtet er regelmäßig oben links auf der ersten Seite des Odenwaldteiles über Moritaten aus der kleinen und großen Politik, allzu menschliche Schwächen und Fehler, Situationskomik, Bedenkens- und Dokumentationswürdiges im Welt- oder Lokalgeschehen; und dies oft auch in Dialektform sowie unter lockerer Erklärung unseres Idioms. Inzwischen haben sich dabei weit über 1000 Kolumnen angesammelt. Auch im Odenwälder Jahrbuch „gelurt“ erscheinen Beiträge von ihm, unter anderem 2014 über jiddische und französische Sprachreste in unserer Region. Seit 2015 veröffentlicht er dort jährlich unter dem Titel „Mir Ourewäller“ lockere Abhandlungen unter Bezug zu allen möglichen Themen unseres Dialektes.

Die Resonanz zeigt ihm, dass es den Echo-Lesern insbesondere seine Ergüsse über die hiesige Mundart mit ihren spezifischen Ausdrücken und Lautmalereien sowie Odenwälder Geschichten samt ihren Anleihen aus anderen Sprachen angetan haben. Dem vielfachen Wunsch entsprechend, hat der Verfasser deshalb einen Teil davon in seinem über zweihundertzwanzig Seiten starken Buch mit dem Titel „Des unn sell — Mundartiges, Anektoten und Merkwürziges aus der Heimat“ zusammengestellt.  Es ist im Odenwälder Buchhandel sowie beim Autor erhältlich, hat guten Anklang gefunden und musste zwischenzeitlich zweimal nachgedruckt werden.

Als Herrmanns Credo kann ein Zitat aus einer seiner Kopfnoten gelten: „Wenn Sie mich fragen, ich bin Odenwälder nicht nur von Geburt, sondern auch aus Überzeugung. Geschadet hat es mir noch nie. Und sollte ich — was gelegentlich mal vorkommt —, Sehnsucht nach der großen weiten Welt da draußen verspüren, so verpeste ich denen kurz die Luft und freue mich dann umso mehr, wenn ich auf dem Heimweg die Silhouetten der Burgen Breuberg, Otzberg oder Hirschhorn am Horizont auftauchen sehe.“ Und so ist das Buch des literarisch nicht vorbelasteten Naturwissenschaftlers eine humorvolle, lehrreiche Liebeserklärung an unsere Gegend sowie der Versuch, so viel wie möglich vom Heimatbegriff zu dokumentieren und humorvoll hinüber zu retten in eine ungewisse, sicher unpersönlichere Zukunft.                                                                                                                                                                                                               Zur Benefizlesung für “ECHOhilft” wird Ulrich Herrmann eine solide Mischung aus den dialektbezogenen „Kopfnoten“ im Odenwälder Echo, als auch aus seinem Buch „Des unn sell“ sowie aus einigen Beiträgen, die im Odenwälder Jahrbuch „gelurt“ erschienen sind, vortragen.

Der Eintritt für die Benefizlesung beträgt 15 Euro.