“Dr. Crippen an Bord”. Deutschland 1942.

 

Oberinspektor Düwell (René Deltgen) ist verzweifelt, denn er steht vor dem bisher schwersten und rätselhaftesten Fall seiner Laufbahn: Er sucht Dr. Frank Crippen (Rudolf Fernau), einen Mann, angeblich verschollen, der aber immer wieder auf- und untertaucht, durch Verkleidung getarnt, an seiner Seite seine Sekretärin und Geliebte Lucy (Gertrud Meyen). Er wird wegen Mordes an seiner Frau gesucht. Die Artistin Belle Elmore (Anka Elkoff), mit bürgerlichem Namen Cora, war Gattin von Dr. Crippen. Einige Tage später überrascht er vor seine Sekretärin mit der Aussage seine Frau sei ohne jegliche Nachricht verschwunden. Kurz darauf zeigt er ihr eine Todesanzeige: Seine Frau soll in Rio an einer Lungenentzündung gestorben.

Als die Polizei nach Monaten endlich eingreift, sind Dr. Crippen und seine Geliebte verschwunden. Die Beamten finden im Garten seiner Villa die zerstückelte Leiche Coras. Die Todesurasche:  Giftmord.
Hinweise auf die Flüchtigen kommen aus aller Welt, doch es findet sich keine Spur.
Da plötzlich ein Funkspruch von dem Dampfer “Montrose”: “Dr. Crippen an Bord … ” Düwell weiß jetzt, dass er den Dampfer einholen muss, bevor dieser die Drei-Meilen-Zone von Venezuela erreicht – denn das ist das einzige Land, das Verbrecher nicht ausliefert …

Der Film weist einige schauspielerische Kabinettsstückchen der Schauspieler Max Gülstorff und Walter Lieck auf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

©Metropolitan Police, London. Der Fotograf der beiden Fotos ist nirgendwo vermerkt.

Die Filme der NS-Zeit müssen im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption gesehen werden. Dies kann nicht ohne den Hinweis darauf geschehen, dass die Produktion, Distribution und Rezeption von Filmen und anderen Kulturprodukten zu jeder Zeit und an jedem Ort durch die jeweiligen politischen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen mitbestimmt und geformt werden. Die Notwendigkeit, die Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus  in besonderer Form zu kennzeichnen, erklärt sich nicht nur aus den beispiellosen Folgen des NS-Staats, der zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust geführt hat. Vielmehr unterlag die Filmproduktion während der nationalsozialistischen Diktatur einer zunehmend schärferen politischen Kontrolle bzw. wurde gezielt als Propagandainstrument benutzt. DFF.