England, Anfang des 18. Jahrhunderts. Sir Henry St. John und die Herzogin von Marlborough sind die “grauen Eminenzen” während der Regierungszeit von Königin Anna. Beide lassen nichts unversucht, um jeweils gegen den anderen bzw. die andere zu intrigieren. Schließlich trägt Sir Henry den Sieg davon. Ein stilisiertes Filmmusical nach der Boulevardkomödie “Le Verre d′Eau” von Eugène Scribe.
Alles ist hochstilisiert und total künstlich. Wir befinden uns zu Hofe in England im Jahr 1710. Sir Henry Saint John (Gustaf Gründgens) spinnt seine Intrigen und wenn er an die Herzogin von Churchill-Marlborough (Hilde Krahl) gerät, werden die Salonkonspirationen auf die Spitze getrieben. Sie sind sich zwar spinnefeind, doch kreuzen sie gern intellektuell die Klingen. Die Musik tändelt zwischen Rokoko und Beat. Alle reflektieren ihre Probleme auch immer wieder in Chansons. Die Königin (Liselotte Pulver) singt traurig: „Schöne Queen, arme Queen, du hast alles, nur nicht ihn“. Er aber ist Masham (blass: Horst Janson), der nun gleich von zwei Frauen begehrt wird. Dazwischen jongliert Sir Henry und letztlich ist der ganze Film um GG drapiert. Käutner hat sich mit seinen Architekten Kirchhoff und Becker etwas ganz Besonderes ausgedacht: die Kulissen haben offene Wände, Verkleidungen, kunstvolle Treppen, alles in durchsichtiger Bauweise und – theatralisch. Szenen werden in schwarz-weiß in Rückprojektion hinter den Schauspielern noch einmal gezeigt. Dieser Kontrast zwischen Farbe und schwarz-weiß prägt sich ein. Klar, wir sind auf dem Theater. Dennoch ist es kein abgefilmtes Theater. Käutner hat sich witzige Dialoge ausgedacht: „Der Zufall ist der einzige Helfer, der keinen Gegendienste verlangt“. Hilde Krahl ist GG auch als Schauspielerin ebenbürtig. Wie sie in vierfacher Spiegelung (auch der Ton echot) vom reinen Gewissen singt, das ist filmisch beeindruckend. Wenn GG dann zur „Majestät“ allerdings „Kindchen“ sagt, dann wissen wir: alles ist eine „verschnörkelte Spielerei“ (Niehoff). Übrigens: der Film wurde mit Preisen überhäuft. Filmband in Gold an Krahl, Anders, Kirchhoff und Becker. Nur zwei gingen leer aus: Käutner und GG. Filmportal.