Curt Bois (1901-1991), ein echter Berliner, gab sein vielbeachtetes Bühnendebüt 1908 als “Heinerle” in der Operette “Der fidele Bauer”, stand im selben Jahr in diesem Stück vor der Filmkamera und wurde damit der erste deutsche Kinderstar. Er spielte bis 1929 in vielen Stummfilmen und wurde Liebling des Berliner wie auch des Wiener Publikums. Seine Erfolgsserie riss 1933 ab: Die Nazis verfolgten ihn wegen seiner jüdischen Abstammung. In die USA entkommen prägte er in vielen kleinen Rollen (darunter in “Casablanca”) das Bild des Europäers auf der Leinwand. Nach seiner Rückkehr 1950 arbeitete er sowohl in der DDR bei Brecht als auch in der BRD und saß als Linker im Kalten Krieg zwischen den Stühlen. Regisseure wie Fritz Kortner, Wolfgang Staudte, Markus Imhof und Wim Wenders besetzten ihn bald, und bei der ersten Verleihung des Europäischen Filmpreises konnte Bois 1988 für Wenders’ “Der Himmel über Berlin” den Preis für die beste Nebenrolle entgegennehmen.
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