Hitler und die NSDAP zählten Fritz Gerlich, den Chefredakteur der Wochenzeitung “Der gerade Weg” in München, zu ihren schärfsten Gegnern. Er wurde bereits am 9. März 1933 verhaftet und am 1. Juli 1934 im KZ Dachau ermordet. Fritz Gerlich gehörte zu den frühen Stimmen der Weimarer Republik, die vor Hitler und dem Nationalsozialismus warnten. Lange Zeit in Vergessenheit geraten, erfährt der streitbare und meinungsstarke Publizist nun durch den Historiker Rudolf Morsey auf der Grundlage von Gerlichs Nachlass eine umfassende Würdigung. Dabei verlief Gerlichs Weg gegen den “Hitlerbolschewismus” keineswegs so gradlinig, wie es der Titel seiner Zeitung “Der gerade Weg” suggeriert: Als Hauptschriftleiter der “Münchner Neuesten Nachrichten” (1920-1928) unterstützte er kurzzeitig die NSDAP. 1927 veränderten Begegnungen mit der Mystikerin Therese Neumann in Konnersreuth sein Leben. Sie gipfelten in der Konversion des Calvinisten zum überzeugten Katholiken. 1930 wurde Fritz Gerlich zum entschiedenen Gegner Hitlers, was ihn bereits 1934 das Leben kostete.
Vielleicht gefällt dir auch
Die Schiffsflotte unter DDR-Flagge war auf allen Weltmeeren unterwegs. Ihre Frachter brachten alle Arten von Fracht in ferne Länder. Ihre Fischer fingen […]
Ohne die Stadt und die Zeit, in der der Roman spielt, explizit zu nennen, erzählt Vera Ferra die Geschichte der Familie Kleist, […]
Wie denkt ein Spitzenkoch bei der Zubereitung einfacher, bodenständiger Speisen? Wie setzt er […]
Es war einer der spektakulärsten Prozesse am Ende der Weimarer Republik: Die Anklage gegen den Kunsthändler Otto Wacker, 33 falsche van Gogh-Bilder […]