Reinhold Schünzels: “Amphitryon”.

Amphitryon” ist eindeutig eines jener raren Meisterwerke des Films der dunklen dreißiger Jahre, die die realen “Götter” Deutschlands in ihrer Lächerlichkeit vom Olymp holen. Das Bühnenstück als Tonfilmoperette: Schon lange kämpft Amphitryon, Hauptmann der Thebaner Truppen, gegen die Truppen aus Böotien. In ihrer Verzweiflung betet seine Gattin Alkmene zu Jupiter, dem Göttervater auf dem Olymp, den Krieg mit einem Sieg der Thebaner zu beenden. Jupiter kommt in Gestalt Amphitryons auf die Erde, um Alkmene zu verführen. Juno, der Göttergattin, gibt er vor, eine Kur aufzusuchen, begleitet von Merkur. Als der echte Amphitryon heimkehrt, kommt es zu etlichen Irrungen und Wirrungen.

“Amphitryon – Aus den Wolken kommt das Glück” ist ein Musikfilm aus dem Jahr 1935 von Reinhold Schünzel mit Willy Fritsch, Paul Kemp und Käthe Gold.

Die Filme der NS-Zeit müssen im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption gesehen werden. Dies kann nicht ohne den Hinweis darauf geschehen, dass die Produktion, Distribution und Rezeption von Filmen und anderen Kulturprodukten zu jeder Zeit und an jedem Ort durch die jeweiligen politischen, ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen mitbestimmt und geformt werden. Die Notwendigkeit, die Filme aus der Zeit des Nationalsozialismus  in besonderer Form zu kennzeichnen, erklärt sich nicht nur aus den beispiellosen Folgen des NS-Staats, der zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust geführt hat. Vielmehr unterlag die Filmproduktion während der nationalsozialistischen Diktatur einer zunehmend schärferen politischen Kontrolle bzw. wurde gezielt als Propagandainstrument benutzt. DFF.